Das Schuljahr bewusst gestalten – deine Haltung als Klassenheld und Klassenheldin
Lesedauer: 10,5 Min.
Wir wünschen dir eine schöne Schulzeit mit deinem Kind und Mut, diese zu gestalten. Der Zeitpunkt, wann du damit beginnst, ist total flexibel.
Der beste Zeitpunkt ist immer JETZT.
Denn wenn du wartest, bis die Schulzeit deines Kindes vorbei ist, ist auch die Kindheit deines Kindes vorbei.
Du alleine kannst Schule so gestalten, dass sie euch als Familie stärker macht.
Dass Schule ein Teil eures Lebens ist, aber nicht der Dreh- und Angelpunkt.
Du wünschst dir vielleicht, dass dein Kind seine Schulzeit gestärkt verlässt, mit einem Ranzen voller Learnings, schöner Erinnerungen und mit dem Vertrauen, dass es alles lernen kann, sobald es das möchte. Mit dieser Haltung stehen deinem Schulkind alle Türen offen. Und diese Haltung macht einen Klassenheld / eine Klassenheldin aus.
Wie du dein Schuljahr bewusst gestalten kannst, erfährst du hier. Schnapp dir einen Stift und ein Blatt, ein bisschen Zeit. Wenn du möchtest, schnapp dir dein Schulkind.
Die folgenden Schritte sind gewinnbringend, unabhängig davon, ob du es alleine oder mit deinem Schulkind gemeinsam machst.
Alles beginnt mit Schritt Nummer 1:
Schritt 1: Der Rückblick
Dieser Schritt des Rückblicks wird häufig übersprungen, ist aber im Prozess unglaublich wichtig, denn das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert?
Welche Feste habt ihr gefeiert?
Welche Fortschritte habt ihr gefeiert?
Welche Momente hast du erlebt, auf die du besonders stolz bist?
Wofür bist du dankbar?
In welchen Momenten hast du viel Leichtigkeit erlebt?
In welchen Situationen hast du dich sicher gefühlt?
Welche Menschen, bspw. in Bezug auf Schule, haben dir echt gutgetan?
Welche Verbindungen mit Menschen haben dich eher heruntergezogen?
Welchen Instagram-Accounts folgst du, die dich Schule mit einem guten Gefühl erleben lassen?
Welchen Instagram-Accounts folgst du, die ein schlechtes Gefühl hinterlassen? Weil du möglicherweise das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein, oder nicht genug zu tun?
Welche Gewohnheiten hast du dir 2023 angeeignet? Welche tun dir gut? Und welche davon sind vielleicht nicht so förderlich?
Welche Fehler hast du im letzten Jahr / im letzten Schuljahr gemacht?
Welche Learnings nimmst du mit?
Welche Meilensteine hast du von den HIGH LIGHTS aber auch von den LOW LIGHTS? Vielleicht möchtest du Fotos von den High Lights sammeln?
Mach dir gerne eine Erinnerungscollage.
Macht euch bewusst, was dein Kind im letzten Jahr alles gelernt hat. Auf einmal wird euch eine enorme Entwicklung bewusst. Dinge, bei denen dein Kind vor einem Jahr noch Unterstützung gebraucht hat, schafft es jetzt selbstständig und alleine.
Schritt 2: Schreibe eine Liste mit Erfolgen
Beim Erstellen der Liste kann dich das klassenheld Zeugnis unterstützen. Es lenkt den Blick immer wieder darauf, was bereits geschafft wurde. Du findest das klassenheld Zeugnis unter folgendem Link.
Damit kannst du deinem Kind eine riesengroße Freude machen, ganz unabhängig davon, welche Noten dein Schulkind mitbringt. Du signalisierst ihm: Ich sehe dich als Mensch und sehe, was du geschafft hast.
Schritt 3: Wir organisieren dein Schuljahr
Jetzt gehen wir daran, das neue Jahr zu gestalten, das bringt dir und deinem Schulkind ganz viel Klarheit.
Schnapp dir einen Jahreskalender und markiere dir den Beginn und das Ende des Schuljahrs.
Es ist sinnvoll erst die Ferien und die Brückentage sichtbar zu machen. Anschließend markiert ihr euch die sogenannten „heißen Phasen“. Diese orientieren sich an dem Tag, an dem es das Halbjahreszeugnis und das Jahreszeugnis gibt.
Dann markierst du dir die Phase ca. 1-3 Wochen vor den Zeugnistagen mit einem Strich. Diese Phasen werden ein wenig ruhiger sein, denn da sind die Zeugnisse gerade am Entstehen und die Noten bereits gemacht. Die Lehrkräfte haben mit Konferenzen alle Hände voll zu tun, während dein Schulkind eine ruhigere Zeit in der Schule erlebt. In dieser Phase finden häufiger Projekttage und Ausflüge statt, der Workload zu Hause nimmt im Gesamten ab. Die Performance deines Schulkindes spielt nicht mehr ins Jahreszeugnis rein.
Zwischen der Zeugnisphase und der Ferienphase liegt: „Schule“.
Diese Phase kann es ganz schön in sich haben, da oftmals eine Klassenarbeit die nächste jagt. Nun hast du vielleicht den spontanen Impuls, diese Phase mit Feuerrot zu markieren. Doch rot ist eine Signalfarbe und bringt uns in die Hab-Acht-Stellung. Das ist nicht die Haltung, die wir bei deinem Schulkind und dir begünstigen wollen. Eine Idee von uns ist, diese Phase beispielsweise mit einem Goldstift zu markieren, denn in dieser intensiven Phase wird ganz viel Lernen und Wachstum stattfinden.
Im Gesamten können wir uns das Schuljahr wie einen Marathon vorstellen, der in vier Abschnitte eingeteilt ist.
Wir haben die Phase Sommer- bis Herbstferien mit einer „heißen Phase“.
Herbst- bis Weihnachtsferien mit einer „heißen Phase“.
Das Halbjahreszeugnis gibt es Ende Januar bzw. Anfang Februar. Die Zeit von den Halbjahreszeugnissen bis zu den Osterferien, beinhaltet ebenfalls eine „heiße Phase“.
Die letzte Phase ist von den Osterferien bis zu den Sommerferien, welche mit den Sommerferien als Schuljahresabschluss schließen.
Das Einplanen der „heißen Phasen“ kann dir etwas Orientierung schenken und dafür sorgen, dass dir Schule nicht einfach so passiert.
Dir werden die Phasen bewusst, in denen Schule mehr Raum einnimmt und die Phasen, in denen mehr Raum für Freizeit ist, da die Schule einfach weniger „drückt“.
Markiere deine High Lights
Nun kannst du alle weiteren High lights in den Kalender eintragen.
Wann sind Geburtstage? Wann sind Events?
Wann erwarten euch schöne Ausflüge?
Markiert euch die High lights mit einer extra Farbe.
Solltet ihr merken, dass da eine Phase ist, in der wenig ansteht, auf das ihr euch freuen dürft, dann überlegt euch Dinge, die ihr da hineinpacken könnt.
Die Aussicht auf Dinge, die Spaß machen, treibt uns an und lässt uns anschließend wieder Kraft tanken.
Häufig haben wir als Erwachsene den Anspruch, dass Kinder von sich aus und aus der Freude heraus lernen. Doch eine Sache, die wir uns fragen dürfen: ist diese Erwartung nicht einfach zu hoch? Wie viel Eigenmotivation ist zu erwarten, wenn Schule Kindern aufträgt, was sie zu tun haben und Schule von außen eben passiert.
Wir können im neuen Schuljahr Frieden schließen, damit, dass Schule und Hausaufgaben auch mal langweilig sein dürfen. Wir dürfen lernen, die große Freude darin zu sehen, dass wir es erledigt haben und es uns mittel- und langfristig weiterbringt.
Je nachdem, welche Lernpersönlichkeit dein Schulkind ist, braucht dein Kind eher die Aussicht auf etwas Schönes. Und das können auch ganz kleine Dinge sein. Bspw. gemeinsam als Familie in den Garten gehen. Auch banale Dinge können den Alltag so verschönern.
Möglicherweise stehen Meilensteine an. Möglicherweise geht dein Kind in die weiterführende Schule, oder wird das Geschwisterkind eingeschult. Trage diese besonderen Momente ebenfalls in deine Übersicht ein.
Neben den Markierungen im Kalender kannst du an dir arbeiten.
Schritt 4: Das neue Ich
Erschaffe dir ein neues Ich, eine neue Haltung zur Schule. Hier kannst du überprüfen, wie zufrieden du in unterschiedlichen Bereichen bist.
Wie zufrieden bist du in unterschiedlichen Bereichen auf einer Skala von 1-10?
Du kannst dir ganz verschiedene Bereiche als Schwerpunkt heraussuchen:
Es können dir die Bereiche hilfreich sein:
Schule und Hausaufgaben: Wie zufrieden bist du mit den Hausaufgaben auf einer Skala von 1-10 ?
Aufbruch in die Schule: Wie glücklich und zufrieden bist du mit dem Aufbruch in die Schule?
Was müsste denn passieren, dass es eine 10 wäre?
Wie startet ihr in den Morgen, dass es eine 10 ist?
Wie dürften die Hausaufgaben ablaufen, dass du zufriedener bist?
Was darf generell passieren, damit du zufriedener bist?
Schreibe dir alles einmal auf. Alleine die Gedanken zu wissen, was du brauchst und wo es hingehen soll, bringt schon unglaublich viel Klarheit.
Bist du nicht so der Schreiberling, dann treffe dich mit einem Freund oder einer Freundin und mache dir Gedanken. Durch das Nachdenken und Formulieren wird die Richtung klarer, in die es gehen soll. Gemeinsam könnt ihr euch so richtig gut in die Vorstellung, wie schön es werden kann, hineinsteigern. Dies funktioniert bei jedem Lebensbereich. Beruflich, in der Partnerschaft, mit deinem Umfeld, deinem Körper, im Prinzip mit allem.
Um dieses Leben zu planen, frage auch du dich:
Worauf freust du dich im neuen Jahr?
Was möchtest du lernen?
Welche Ziele möchtest du erreichen?
Wir als Erwachsene sind ja Vorbilder für unsere Kinder und dürfen ihnen vorleben, dass Lernen immer stattfindet und wir eben auch lernen dürfen, und dass es etwas ist, das Spaß macht.
Es begleitet uns alltäglich.
Was wolltest du schon immer mal lernen? Und worauf hast du JETZT gerade Bock darauf, das anzufangen?
Was möchtest du lernen? Wofür vielleicht die Energie noch nicht da war?
Wie möchtest du dich im neuen Jahr fühlen?
Mit welchen Menschen möchtest du in Verbindung sein?
Was möchtest du verändern? Häuslich oder im Schulalltag?
Wenn du feststellst: eigentlich ist das alles genauso richtig und gut, so wie es ist, dann kannst du deinem Jahr einfach eine Intention geben.
Du kannst dein Kind fragen: Was möchtest du als Nächstes lernen?
Wenn wir es schaffen, Schule von Lernen zu entkoppeln, kann das eine ganz mächtige Frage sein. Es wird dadurch so viel Raum für Lernen eröffnet. Vielleicht hat dein Kind eine Leidenschaft fürs Backen, Kochen, Programmieren? Die Magie in diesen Dingen liegt darin, dass sie Lernen ganzheitlich erleben können.
All die Erfahrungen, wie und wo Lernen stattfindet, macht dein Schulkind für die Schule so stark. Dein Kind hat Zeit, Energie und Anstrengung bspw. in Skatebaordfahren gesteckt und wurden dadurch besser.
Und genauso funktioniert das Spiel der Schule auch. Wenn wir etwas nicht können, stecken wir Zeit, Energie und Anstrengung hinein und können es am Ende auch.
Wir haben immer wieder Eltern im Mentoring, deren Kinder schon so lange im schulischen Rampenlicht standen, und darauf geschaut wurden, was alles nicht läuft, dass gegen jedes Lernen außerhalb von Schule schon eine innere Abwehrhaltung stattfand.
Die Kinder waren von der Schule schon so erschöpft und ausgelaugt, dass ihre neugierige Art kaum noch zum Vorschein kam.
Hier wurden Zeitfenster definiert, in denen die Schule gar keine Rolle spielte. Dieser Freiraum hat den Raum für außerschulisches Lernen wieder eröffnet. Ein Weg, das Kind aus der negativen Lernspirale zu holen, kann über das außerschulische Lernen stattfinden. Um dem Kind überhaupt erst mal wieder vor Augen zu führen, was es denn alles kann und was es bereits gelernt hat, weil es das wollte.
Dein Schulkind darf erkennen, dass seine Handlungen, seine Anstrengungen Auswirkungen haben. Wenn du merkst, dass du beim Thema Lernen schwer Zugang findest, dann kannst du mit deinem Kind mit folgenden Fragen ins Gespräch gehen.
Was möchte es denn gerne mal können?
Welche Sachen fände es super cool, wenn es einen Wunsch bei einer Fee frei hätte.
Wenn dein Kind schon in der weiterführenden Schule ist:
Welche Social-Media-Kanäle begeistern dich?
Wem folgst du so bei Snap Chat?
Wem folgst du auf Instagram? Was fasziniert dich daran an der Person?
Alles, was sie an der Person cool finden, können sie auch selbst lernen.
Darüber ins Gespräch kommen ist super schön, da man auch hier eine Lern- und Entwicklungsreise für das Kind gestalten kann.
Schritt 5: Kleine Schritte mit großer Wirkung
Es sind die kleine Schritte, die uns in Summe einen langen Weg zurücklegen lassen.
Die spannende Frage ist: Wie brechen wir das in kleine erste Schritte, um unsere Gewohnheiten zu ändern?
Wir entwickeln gesunde Gewohnheiten, die uns unserem Ziel Schritt für Schritt näher bringen.
Dein Kind möchte bspw. Gitarre spielen lernen.
Hier darfst du es Schritt für Schritt hinführen.
Wie komme ich an eine Gitarre?
Was kostet eine Gitarre?
Wie komme ich an eine Gitarren-Lehrkraft?
Wo könnte ich Gitarre spielen lernen?
Kann ich mir jetzt schon etwas aneignen?
Was brauche ich, um direkt zu starten?
Wir können das Ziel in einzelne, kleine Handlungsschritte brechen. Diese sind nicht nur überprüfbar, sondern auch machbar.
Es gehört viel Selbstmanagementfähigkeiten und damit Zukunftskompetenzen dazu diesen Prozess zu gehen.
Es braucht kein neues Schuljahr oder neues Jahr, um damit zu beginnen. Der beste Zeitpunkt ist immer JETZT.
Wenn du Unterstützung dabei brauchst, deine Haltung gegenüber Schule zu ändern.
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